Ich finde
diesen Artikel im Spiegel bezeichnend für zwei verschiedene Sachen:
- den "Kopier-Journalismus"
- das herunter spielen der Auswirkungen unserer Wirtschaftssysteme
Zur 1:
Dieser Artikel ist wieder mal nur eine Meldung der Presseagenturen (hier:
ffr/lhe/dpa/Reuters/AP) die ohne kritische journalistische Arbeit einfach Übernommen wurde.
Und für Kritik wird hier in wenigen Zeilen eine Menge Stoff geliefert, wie wir gleich sehen werden...
Zur 2:
Wie in dieser Statistik (
hier die Quelle) zu sehen ist, ist die Problematik schon etwas älter
.
Man kann sehen, dass die Umkehrung des Abwärtstrends ungefähr Mitte der 90er begann... Ob es mit den Sturz des Ostblocks zusammen hängt?
Ob es mit den Triumphzug des Neoliberalismus, der Mitte der 90er anfing, zusammen hängt?
Darüber könnte man streiten, fakt ist aber, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) - unter anderem, wie die Welthandelsorganisation - durch
seine Wirtschaftspolitik gegenüber den Entwicklungsländern zur Verschärfung des Problems geführt hat.
Der Westen hat durch Förderung der Produktion von Exportprodukten (Kakao, Kaffee, Soja, Baumwolle, ...) auf die fruchtbaren Böden die Ernährungsunabhängigkeit der Länder geschwächt.
Man kommt dann zu einer Situation, in der Länder die genug fruchtbaren Boden haben, ihre Bevölkerung nicht ernähren können. Sie müssen auf dem internationalen Markt für viel Geld die notwendige Nahrung kaufen.
Nur weil wir die Interessen von unseren großen Agrarkonzerne wahren wollen.
Und wenn wir nicht die besten Flächen für Bananen nutzen, dann fordern wir als Gegenleistung für Staatskredite die Modernisierung der Landwirtschaft - übersetzt: ja wir geben euch Geld aber ihr müsst eure Landwirtschaft als Markt für unsere Agrarprodukte anpassen - Saatgut, Dünger, Pestizide, Geräte, ... alles Sachen die sich eine traditionelle Landwirtschaft nicht leisten kann - macht nichts. Und weil wir so gut sind, würden wir euch gerne genmanipuliertes Saatgut verkaufen, es produziert mehr, braucht weniger Wasser/Pestizide/Dünger - Dafür müsst ihr es jedes Jahr neu kaufen, weil es unfruchtbar ist...
In
Indien zum Beispiel führt es zu Bankrott von vielen Kleinbauern, von denen viele Selbstmord begehen.
Aber nein, laut unserer
Propaganda Medien ist die Krise/Dürre/"what ever" der Grund für Hunger in der Welt... Aber bloß nicht ein System, das wir gegen jede Vernunft und Ethik verteidigen und verbreiten - für unseren eigenen Reichtum und Wohlergehen.
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I find this
article in the "Spiegel" characteristic of two different things:
1. the "copy-journalism"
2. to play down the impact of our economic system
Point 1:
This article is once again only a message from the agencies (here ffr / lhe / dpa / Reuters / AP) it as been simply incorporated without critical journalistic work.
And for criticism there is lot of substance in it, as we shall see ...
Point 2:
As we see on the statistic in the german part (
the source) this problem is a an old one. And getting worse.
One can see that the reversal of the downward trend begins around the middle of the 90th... Whether it's connected with the fall of the Soviet bloc or whether with the triumph of neoliberalism, that started in middle of the 90th... ...Who knows?
It is debatable, but the fact is that the International Monetary Fund (IMF) - among with others, as WTO - through
its economic policies towards developing countries exacerbate the problem.
The West has by promoting the production of export products (cacao, coffee, soybeans, cotton, ...) on the fertile soils, reduced the food independence those countries.
Then one comes to a situation where countries with enough fertile ground, are not able to feed their populations. They have to buy on the international market the necessary food.
Just because we want to guard the interests of our large corporations.
And if we do not use the best land for bananas, then we ask as condition for loans the modernization of the agricultural sector - translated: yes, we give you money but you have to adapt your farming market for our agricultural products (seeds, fertilizer, pesticides, equipment, ...). It's cost intensive and not compatible with a traditional agriculture, but how cares...
And because we are so generous, we would like to sell you gene-manipulated seeds, they produces more, need less water and pesticides/fertilizers - but every year you will have buy new ones because they are sterile ...
In India for example (can be read
here), it drives many small farmers into bankruptcy, many of whom commit suicide.
But, according to our
propaganda media, the crisis/drought/"what ever" are the reasons for hunger in the world ... Not our system which we defend and spread against all reason and ethics for our own wealth and well-being.
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